Anwendungsfelder

Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen produzieren neben Strom auch Wärme und eignen sich daher bestens für die Versorgung von Gebäuden und Quartieren. Je nach Größe des betreffenden Objekts bzw. je nach Anzahl der zu versorgenden Gebäude stehen hierfür Anlagengrößen von 20 kWel bis 2 MWel zur Verfügung. Der Einsatz von Holzgas-KWK-Anlagen empfiehlt sich immer dort, wo Pellets und Holzhackschnitzel regional bezogen werden können. Das gilt zum Beispiel für Sägewerke, Landwirtschaftsbetriebe, Schwimmbäder, Hotels oder sogar Flughäfen.

Mit zunehmender Elektrifizierung der öffentlichen Fernwärmeversorgung wird sich auch das Einsatzgebiet von Holzgas-KWK-Anlagen hin zu einer Flexibilitätsoption in diesem Bereich erweitern. Bei entsprechendem Wärmebedarf zu Zeiten hoher Börsenstrompreise können Holzgas-Anlagen für elektrische Wärmeerzeuger (als Backup) einspringen und somit den wirtschaftlichen Betrieb kommunaler Fernwärmeversorger sicherstellen. Mit der Möglichkeit, Holzgas-KWK-Anlagen modular zu erweitern, sind Leistungen im zweistelligen Bereich möglich.

Auch mit der direkten Verfeuerung von Holzgas kann direkte Fernwärme im kommunalen Bereich zur Verfügung gestellt werden. Die direkte Holzgas-Verbrennung erlaubt durch die Technik der extremen Luftstufung eine sehr CO2– und reststoffarme Möglichkeit, Wärme für Kommunen und Quartiere mit sehr hohem Wirkungsgrad zu erzeugen. Diese wirtschaftlich attraktive Möglichkeit der Fernwärmeversorgung zielt ebenfalls auf Stadtwerke als potenzielle Nutzer.

Durch steigende CO2-Preise wird Prozesswärme aus Holzgas für industrielle Anwendungen eine ökologisch sowie ökonomisch sinnvolle Alternative zu fossiler Prozesswärme. Sie kann auch dort einspringen, wo die Möglichkeit einer direkten Elektrifizierung fehlt. Die Nahrungsmittelindustrie etwa, mit ihren geringen Prozesstemperaturniveaus, ist prädestiniert für die Substitution mit Wärme aus Holzgas.

Bei der Vergasung von Holz entsteht Vergaserkoks. Das ist eine Form von Pflanzenkohle. Je nach Verfahrenstechnik und eingesetztem Brennstoff unterscheiden sich die Vergaserkokse erheblich in ihrer Zusammensetzung. Abhängig davon, wie hoch der Kohlenstoffgehalt sowie auch der Gehalt an Kohlenwasserstoffen ist, kann der Vergaserkoks als Bodenverbesserer, als Zusatzstoff bei der Asphalt- und Betonproduktion oder auch als Grillkohle verwendet werden.